Am 25.07.17 war es so weit: 27 Jungen im Alter von 6 bis 18 Jahren reisten an, um 4 Tage gemeinsam auf dem „Jungs aufs Pferd“-Sommercamp zu verbringen. Der Jüngste – Ole - mit seiner Mutter, die Heike über die 4 Tage bei der Beaufsichtigung der Jungs half, und der Älteste – Ole - selber schon als Gruppenleiter. Gastgeber war Familie Winkler / Lüsch, deren inzwischen erwachsener Sohn selber als Jugendlicher der Gruppe „Jungs aufs Pferd“ angehörte, und die ihre 2 Jahre alte Anlage großzügig für das Camp öffnete. Der dortige Reitbetrieb wurde kurzerhand umorganisiert, so dass die große Halle, Reiterstübchen und angrenzende Koppel für 4 Tage fest in Jungenhand war.

Bei anfänglichem Nieselregen gab es ein großes „Hallo“ unter alten Bekannten, aber auch einige neue Gesichter waren dabei, die ebenso freundlich begrüßt wurden. Die ersten Zelte standen schon, als wenig später Starkregen zu prasseln begann und die Straße und Zeltkoppel zentimetertief unter Wasser setzte. Einige Jungs mussten bei diesem Regen die Zelte aufbauen, ein Ende war nicht abzusehen. So dauerte es nicht lange, bis die Ersten Wassereinbruch in ihren Schlafgemächern meldeten. Das konnte ja heiter werden.

Aber trotz regelrechter Wolkenbrüche ließen sich die Jungs nicht ihre gute Stimmung trüben, sattelten in Gruppen ihre Ponys und Pferde und stellten sich gespannt der heutigen Aufgabe: Springgymnastik bei Ronny Preisler. Der hatte inzwischen unter tatkräftiger Hilfe einiger Jungs einen tollen Parcours mit Stangen, Cavaletti und kleineren Sprüngen aufgebaut. Konzentriert arbeiteten die Jungs ihre Ponys und Pferde, denn die Tücke lag heute im Detail. Manch gebogene Linie hatte es in sich und auch das vorgegebene Tempo war nicht immer leicht einzuhalten. Manch Pony trabte über die Galoppstangen oder galoppierte über die Trabstangen und die Reiter mussten kräftig arbeiten. Hier bekamen sie super Tipps und Anleitung von Ronny, der sich gut auf das jeweilige Niveau der Gruppe einstellte und die Reiter so begleitete, dass am Ende alle die ihnen gestellte Aufgabe meistern konnte.Vielen Dank, Ronny, so mancher Tipp wird sicher in Zukunft von den Jungs beherzigt werden.

Der Dauerregen stellte die Jungs in der Nacht nochmals vor eine harte Probe, aber es fanden alle einen halbwegs trockenen Schlafplatz. Dies auch dadurch, dass Familie Winkler kurzerhand ihren LKW als Schlafplatz für einige Jungs zur Verfügung stellte. Was für ein Abenteuer.

Der Wettergott zeigte sich aber gnädig und am zweiten Tag gab es blauen Himmel und Sonne. Als um 9 Uhr mehrere Eltern mit Bussen eingetroffen waren, verteilten sich die Jungs auf die Fahrzeuge und ab ging es im Konvoi. Silberne und rote Fahrzeuge immer im Wechsel – für das Herausbringen der Abteilung hätte es eine glatte 8,0 gegeben.

Unsere erste Station war der Haflingerhof Seraphin in Berlin. Dorf Berlin. Hier erfuhren die Jungs, wie Stutenmilch gewonnen wird und dass man diese sowohl innerlich zur Unterstützung der Gesundheit sowie äußerlich als Pflegemittel anwenden kann. Nachdem tatsächlich jeder der Jungs -nach taktisch klugem Erwähnen von Heike, dass noch Putzdienste zu besetzen seien – die Stutenmilch probiert hatte, bekamen alle noch ein Stück Seife. Danach wurden die Stuten und Fohlen besucht. Alle Jungs waren entzückt vom Charme der Fohlen, viele von den langen Mähnen der Haflinger. Es wurden tatsächlich Jungs beobachtet, die begannen, diese einzuflechten....

Nach diesem informativen Programmpunkt ging es weiter nach Trappenkamp. Als Mittagessen gab es Chickennuggets und Pommes, dann ging es zum Team Tower. Stolze 30 Meter hoch ragte er vor den Jungs auf und war schon beeindruckend. Fast alle Jungs nutzten die Gelegenheit, sich aus 10 Metern in die Tiefe zu stürzen, gut gesichert und sanft abgebremst. Wem das noch nicht aufregend genug war, der konnte durch einen Seilkamin noch eine Etage höher auf 27 Meter klettern und von dort die Seilbahn über die Baumwipfel nutzen. Was für ein Nervenkitzel! Auch für die Zuschauer, die am Boden bei Sonne und Apfelschorle die mutigen Springer und Seilbahnfahrer anfeuerten.

Anschließend besuchten wir noch die Flugschau mehrerer Eulen und Greifvögel. Imposant war der Weißkopfseeadler mit seinen 2 Meter Flügelspannweite, der mit einem Fuß auf Heikes Kopf aufsetzte. Wie gut, dass seine Krallen keine Spuren hinterlassen haben. In der anschließenden Freizeit zeigte sich, dass die Jungs gut aufeinander aufpassen. Es ging keiner alleine und keiner verloren.

Zum Abschluss des Tages ging es nach Gut Perdoel. Familie von Hirschberg hatte zum Abendessen im Garten geladen. Aber zunächst bekamen wir eine Hofführung von Karl-Ludwig, früher selber regelmäßiger Teilnehmer an den Jungs-Sommercamps. Natürlich wusste er, was Jungenherzen höher schlagen lässt und so gab es eine ausführliche Begutachtung des Fuhrparks und die riesigen Trecker und Mähdrescher wurden von den Jungs bestaunt. Tatsächlich durften sie sich in alle Fahrzeuge hineinsetzen, was auch alle taten. Danach ging es zur Familienbadestelle am Stolper See. Nachdem sich alle Jungs überzeugen ließen, dass die dort gesichtete Schlange ungiftig ist, fanden sich ein paar mutige Schwimmer, die ausgiebig planschten und spritzten. Danach ab in den Garten der Familie von Hirschberg, wo es Lagerfeuer, Stockbrot, Burger und viel Platz zum Fußballspielen gab. Gegen 20.00 Uhr ging es zurück zum Camp, schließlich hatten einige der fahrenden Eltern noch einen weiten Rückweg.

Am dritten Tag zeigte sich der Himmel bedeckt, aber es war trocken. Um 9.00 Uhr ging es auf nach Bad Segeberg. Es dauerte etwas, bis der richtige Parkplatz gefunden war, das letzte Stück bis zum Kalkberg ging es zu Fuß. Zuerst sollte die Höhlenführung starten. Da der Zeitplan durch die Parkplatzsuche nicht einzuhalten war, wurde kurzerhand umdisponiert: erst eine knappe Stunde zur freien Verfügung in der Ausstellung „Noctalis“, wo die Jungs an interaktiven Informationspunkten Wissenswertes über Fledermäuse erfahren konnten. Höhepunkt war ein abgedunkelter Raum, in dem man unzählige Fledermäuse beim Fliegen, Fressen und Schlafen beobachten konnte. Schlangen und giftige Frösche gab es auch. Spätestens hier war das Interesse der Jungs für die geschickten Flugkünstler geweckt. Anschließend wurde die Bad Segeberger Kalkhöhle geentert. So manch einer der Jungs war froh über seine Regenjacke, denn unter der Erde bei 10°C und 100% Luftfeuchtigkeit war es doch erstaunlich kalt. Alle Jungs kamen mit und vereinzelt geäußerte Bedenken bezüglich Platzangst wurden im Laufe des spannenden Vortrages vergessen. Sogar einige Fledermäuse waren zu sehen, obwohl diese erst im August erwartet werden. Ab September überwintern 25.000 dieser Flugsäuger dort. Da hätten die Jungs wohl nicht mehr zwischen herumlaufen mögen. So aber war es spannend und die Jungs zeigten mit interessierten Fragen, dass sie voll dabei waren. Phantasievoll suchten sie mit der Höhlenführerin Steinfiguren und viel zu schnell war die Führung zuende. Heike hatte das Mittagessen direkt in einem Restaurant am Fuße des Kalkbergstadions organisiert. Wer in der Höhle gefroren hatte konnte sich hier aufwärmen. Gestärkt ging es dann zu den Karl-May-Spielen. Bis auf ein paar Regentropfen blieb es trocken und die Jungs konnten die eindrucksvolle Wild-West-Kulisse des Kalkbergstadions bestaunen. Old Shurehand wurde gegeben, wie immer mit viel Kampf und Peng. Das war was für die Jungs. Wie gut, dass das Taschengeld noch nicht alle war und so manch einer verließ das Stadion bewaffnet...Aber auch kulinarische Genüsse kamen hier nicht zu kurz. Bei den vielen Zuschauern war es unmöglich, auf dem Rückweg alle Jungs im Auge zu behalten. Die Parole lautete also: die Gruppenleiter Ole, Torben, Christopher und Rasmus bringen ihre Gruppen selbstständig zum Auto. Und hier zeigten die Jungs mal wieder, wie zuverlässig sie sind. Keiner ging verloren und alle waren so zeitig am Auto, dass Heike kurzerhand das Abendessen um eine Stunde nach hinten bestellte. So wurde spontan noch ein Badeausflug an den Ihlsee zwischengeschoben. Angesichts der Rutsche und des Sprungturms sprangen viele Jungs ins Wasser. Zum Glück hatten wir eine schwimmaufsichtsbefähigte Mutter dabei, so dass alle das nasse Vergnügen entspannt genießen konnten. Und die Sache mit dem Eintritt wird Heike später noch regeln... :) Bei Spaghetti Bolognese ließen die Jungs den Tag „zuhause“ auf der Winklerschen Anlage ausklingen.

Die Nacht wurde wieder feucht, aber wen stört so was. Fröhlich wurden am 4. Tag die Eltern mit den Ponys und Pferden erwartet. Schließlich stand die zweite Reiteinheit bei Kai Wullweber bevor. Wieder in passende Gruppen eingeteilt wurde unter Kais fachkundiger Anleitung diesmal Parcours geritten. Die Sprünge waren deutlich höher und so manch Reiter hatte durch Schlafdefizit wohl auch Schwierigkeiten mit der Konzentration, so dass es einige Steher und einen Sturz gab. Zum Glück war nichts passiert und für die Jungs war es selbstverständlich: Rauf aufs Pony und noch einmal versuchen. Mit Kais Hilfe war es dann kein Problem mehr, den Parcours flüssig zu beenden. Danke Kai für die wertvollen Tipps in schwierigen Situationen. Nach und nach verließen dann die Gespanne den Winklerschen Hof, nicht ohne ausgiebige Verabschiedung von allen alten und neuen Freunden und so manch einer fuhr gleich in fremdem Auto in ein weiteres Ferienabenteuer bei Freunden....

Vielen Dank Heike, Dirka und Tanja für die Betreuung vor Ort. Danke auch an die Gruppenleiter Ole, Torben, Christopher und Rasmus, die ihre Aufgaben verantwortungsvoll ausführten. Ohne die Fahrer Max, Nadine, Mathias, Björn und Barbara hätten nicht so viele auswärtige Programmpunkte wahrgenommen werden können, vielen Dank. Ganz besonderen Dank auch an Ronny, Kai und Familie Winkler.....und natürlich an alle, die in anderer Weise zum Gelingen des Camps beigetragen haben.